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Ortler Nordwand; Ertlweg
06. - 08.06.2014

Projekt 3², wollte ich die etwas schnell eingefädelte Aktion taufen ...

Nun ja, schon die Anreise und der Aufstieg waren nicht ganz nach Plan,

nach nur wenigen Stunden Schlaf, holte uns der Wecker schon um

3:00 Uhr morgens aus dem Bett, noch ein Frühstück und schnell den letzten Rest zusammen packen um dann für die nächsten 2 Tage auf der Hintergrathütte alles dabei zu haben.
So sind wir dann um 03:30 Uhr von der Tabaretta Hütte Richtung Nordwandeinstieg aufgebrochen.
10 Minuten vor uns die Kollegen aus Kärnten und noch mal 10 Minuten davor noch ein Seilschaft.
Beim Blick nach oben, in die Gurgl sahen wir die Lichtkegel von Stirnlampen, bereits um 4:00 Uhr hatte es eine Seilschaft schon bis über die Gurgl geschafft...  Wahnsinn.

Die ersten 2 Drittel der Wand gingen trotz unseres schweren Rucksacks und den Skiern am Rücken recht flott und wir verloren kaum Boden auf die Seilschaften vor uns, allerdings im steilen Gelände und im Blankeis machte sich das Gewicht gehörig bemerkbar, in den gesamten 8 Stunden in der Wand, war es uns kaum möglich mal eine Pause zu machen,, sich hinzusetzten und ein wenig die Füße auszuruhen.

So kamen wir recht erledigt am am Firnfeld vor dem Gipfel an und mussten uns mal beraten ob wir die Minnigeroderinne wie geplant nun abfahren oder ob wir es sein lassen.
Nachdem wir total lehr wahren und die Füße die Belastung nicht mehr mitgemacht hätten, haben wir uns nach langem Hin und her entschieden nicht auf die Hintergrathütte abzusteigen, sondern mit den Skiern bis zum Lombardi Biwak abzufahren und dort die Nacht zu verbringen.
Am nächsten Morgen dann über die Bayerhütte zurück zur Tabaretta abzusteigen und wenn die Zeit noch bleibt, wieder auf die Hintergrathütte aufzusteigen.

Ja, wenn man dann mal auf der Hütte sitzt und in sein geschafftes Unterfangen, auf das man schon 5 Mal Anlauf genommen hat, blickt, dann ist die Zeit relativ...

So bleibt die Erkenntnis, dass diese Wand mit einem schweren Rucksack für Biwak und mit Ski nicht ganz so einfach zu erledigen ist und dass es keinen Sinn macht mit komplett ausgepowerten Oberschenkeln in die Minnigerode zu fahren. um am nächsten Morgen noch so eine Aktion zu starten...
Also Projekt 3² ist nicht gestorben, es ist lediglich auf nächstes Jahr verschoben worden.

 

Best Gerald

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