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[Leiden]schaft [Ultra]laufen
Einmal quer über die Alpen           28.08. - 05.09.2015

„Acht Tage, vier Länder, zwei Läufer, ein Traum“- unter diesem Motto Steht der GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN, Europas wohl härtester Laufbewerb.
Die Strecke führte die Läufer von Deutschland nach Österreich weiter in die Schweiz bis nach Italien.
Für die jenen welche sich dieses Ziel vornehmen, ist es unbeschreiblich, nicht wirklich Vorstellbar, dass solche Distanzen überhaupt bewältigt werden können, wie sollte sich das erst ein Leihe vorstellen.

Jedes Jahr findet dieses Rennen einmal auf der Ost – und dann wieder auf der Westroute satt.
Jedes Jahr andere Pfade und Wege mit Distanzen zwischen 250 bis 300 km und zusätzlich kommen noch 12000 bis 18000Hm dazu. Gelaufen wird fast ausschließlich im Gelände.

„Nur wenige Läufer stellen sich dieser Aufgabe und noch weniger halten diese Strapaze auch wirklich durch. Nach mehrmaligem Versuch einen Partner zu finden, lernte ich den Kapfenberger Thomas Sommer kennen, er war natürlich gleich begeistert und so starteten wir das Training und die Vorbereitungen.“

Am letzten Samstag im August standen die beiden dann in Oberstdorf, gemeinsam mit mehr als 350 anderen 2er Teams aus 31 Nationen, am Start, die auch heuer wieder, bei der 11. Ausgabe des GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN, diesem Traum entgegen liefen.

In 8 Tagen von Deutschland nach Italien, einmal quer über den gesamten Alpenhauptkamm,
vier Länder, 265km Distanz und unglaubliche 16.000 Höhenmeter so lautete 2015 die Herausforderung für den Kapfenberger Thomas Sommer und den Peggauer Gerald Kernstock die gemeinsam das Team „Negotia – Dynafit“ bildeten.

Die erste Etappe startete in Oberstdorf und führte uns nach Österreich, genauer gesagt ins 35km entfernte Lech am Arlberg. Durch den späten Start, mussten wir die Strecke mit ihren gut 2000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg, bei der größten Hitze laufen.Dafür entschädigten das schöne Wetter und die schöne Landschaft für die erste harte Etappe

Von Lech ging es dann nach St. Anton, von da aus nach Landeck in Tirol, beides Tagesetappen um die 40 km und 2200 Höhenmeter. Am vierten Tag folgte dann die Königsetappe von Landeck nach Samnaun in die Schweiz, ein Etappe mit mehr als 46 km und 2900 Höhenmeter  im Aufstieg.

Und so reite sich ein Tag nach dem anderen in diese Serie ein, einmal im Bett umdrehen und schon steht man wieder in den Laufschuhen.

Am fünften Tag hatten wir eigentlich einen Erholungstag, es stand „nur“ der Bergsprint in Samnaun am Programm. Ein ganz lockerer Tag, gestartet wurde in umgekehrter Reihenfolge der Gesamtwertung, es konnte Ausgeschlafen werden, unser Start war erst um 11 Uhr vormittags. Die anstehenden 6,8 km mit einer Höhendifferenz von 760 Metern schafften beide unter einer Stunde, was uns in der Gesamtwertung wieder weiter nach vorne brachte.
Thomas lief mit einer Zeit von 53 Minuten als 64 unter die Top 100, nur 4 Minuten langsamer schaffte ich nur noch Rang 134, was von einer immensen Leistungsdichte in unserer Gruppe und das aller Teilnehmer zeugte.

Auch, stellte sich heraus wer gut Organisieren konnte hatte klare Vorteile bei der Regeneration und Vorbereitung auf den nächsten Tag. Zum Glück begleitete uns die Lebensgefährtin von Thomas fast das gesamte Rennen und ersparte uns somit lästige Quartiersuchen.
Kurz um, wir konnten uns vollends auf das wesentliche konzentrieren, auf das Laufen.

Weiter im Schweinsgalopp, Dehnen, Massieren, Essen, Schlafen, Laufen und wiederholen…

Tag 6 ist angebrochen, nun wird es schon langsam zur Routine, der Ermüdungsfaktor schon recht hoch und die ersten „Problemchen“ machen sich bemerkbar. Die Muskeln schmerzen die Gelenke werden schon ein wenig steif, kleinere Blessuren an den Füßen fallen auf einmal ins Gewicht. Aber was soll’s, nur noch 3 Etappen…, 2 mit 38 km und 2000 Höhenmetern und dann noch die Schlussetappe mit 42,5 km und fast 2400 Höhenmetern.

Eine Stunde später laufen wir unserem Tagesziel auch schon entgegen, es geht nach Scoul,
5 Stunden und 23 Minuten später haben wir die 38 km schon im Sack.

Es ist faszinierend und man kann es selber kaum glauben, man läuft und läuft, man hat auch noch das Potenzial seine Leistung von Tag zu Tag zu steigern, wir werden immer schneller.

Von Scoul aus ging es dann Tags darauf nach St. Valentin am Reschenpass, ebenfalls 38 km
mit gut 2000 Höhenmetern und wie immer, wurde die Sache gaaaanz locker angegangen, durchlaufen war unser oberstes Gebot, auch wenn es auf den Händen sein muss.
Wie an den vorhergegangenen Tagen, steigerten wir unser Tempo natürlich auch bei dieser Etappe wieder und waren bereits nach 5:03 Minuten im Ziel.

Wie auch immer unser Körper das zustande bringt und aus welcher Ecke auch immer wieder und immer wieder diese Energiereserven bereitgestellt werden, freuten wir uns natürlich schon auf die am nächsten Tag folgende Abschlussetappe.

Na ja, bedingt, die ersten 14 km von den 42 km gingen gänzlich Bergab und noch dazu über harte Schotterwege und immer wieder Asphalt. Da das überhaupt nicht mein Stil ist, hatte ich doch ein etwas ungutes Gefühl in der Magengegend. Aber, nach jedem Bergab kommt auch wieder ein Bergauf und schon fast normal trafen wir in Sulden, bei der letzten Etappe ebenfalls mit einer Rekordzeit von 4:53 Minuten ein.

Erleichtert fielen sich Thomas Sommer und Gerald Kernstock im Ziel in die Arme und antworteten auf die ersten Fragen, „Wir sind überglücklich und stolz, dass wir diese Herausforderung so gut bewältigt haben.“ Im Ziel benötigten wir noch geraume Zeit um überhaupt zu realisieren, zu begreifen, dass wir in 8 Tagen rund 265 km und 16.000 Höhenmeter gelaufen sind. Die lange und intensive Vorbereitung spiegelt sich im tollen Ergebnis wieder, schließlich konnte der beachtliche 27. Klassenrang und in der Gesamtwertung der hervorragenden 68. Rang von rund 240 angekommen Teams erreicht werden.

Die – für die beiden mittlerweile schon gewohnte Frage – nach den Gründen einer solchen Herausforderung, konnte ebenfalls rasch beantwortet werden: „Es ist wohl die Suche nach den eigenen Grenzen, die Suche nach der eigenen physischen und psychischen Belastbarkeit und eine solche Herausforderung gemeinsam als Team zu bewältigen.“

An dieser Stelle möchte wir uns nochmal herzlich bei allen Unterstützern bedanken, nur
dadurch ist es überhaupt möglich gewesen an diesem tollen und spannendem Rennen teilzunehmen.

Nach dieser Leistung hat sich der Körper und vor allem die Füße eine kleine Pause verdient,
eine kleine Pause, denn nach dem Rennen ist bekanntlich auch wieder vor dem Rennen…
ganz nach dem Motto, der Schmerz geht der Stolz bleibt!

 

Keep on Running Thomas und Gerald

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