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Die Schweiz, besser gesagt die Westalpen sind dem Nepalesischem Hochland und seiner Berge maximal in der Höhe unterlegen.

Die organisatorischen Vorbereitungen auf die Nepaltour laufen gut, jedoch nehmen sie eine Menge Zeit und Nerven in Anspruch. So ist es ganz gut das diese Vorbereitungswoche mit Markus auch wirklich zustande kommt. Ein paar Tage später kommt auch noch Tami dazu um noch den ein oder anderen Gipfel mit uns zu erklimmen.

Starten tun wir in Täsch auf einer Alm, unser erklärter Stützpunkt für die nächsten Tage.
Am Samstag schon, gleich nach der Ankunft, steigen wir über den Weingartengletscher zum Mischabelbiwak auf 3860m auf.
Oben angekommen zollten wir dem Schlafmangel der vergangenen Nacht und dem raschen Aufstieg ordentlich Tribut. Es war das erste Mal das ich die Höhe so richtig gespürt habe.
Eine Nacht drüber schlafen und am nächsten Morgen über den Alphubel absteigen.
Die geplante Tour, das Täschhorn über den Mischabelgrat zu besteigen war wegen der enormen Schneemenge und den generell schwierigen Bedingungen gleich am Vorabend verworfen worden.
Auch die Seilschaften welche sich den Grat vorgenommen haben, haben in den Morgenstunden beschlossen, dass sie die Tour doch nicht gehen werden.

Nach zwei Müsliriegel und einem Tee am Morgen verließen wir das Biwak Richtung Grat zum Alphubel. Ein schöner aber steiler Gratanstieg der nur leicht mit Felsen durchsetzt war.
Mit der Spur der anderen war es natürlich um einiges leichter als das Tiefschneewaten der Spurmannschaft.
Der Abstieg auf der Normalspur ging wie erwartet sehr schnell und stellte keine großen Probleme dar. Allerdings blutete mir das Herz ein wenig…, da ich leider keinen Tandemschirm hatte und Markus kein Flieger ist, war ich, obgleich der perfekten Flugbedingungen, gezwungen zu Fuß abzusteigen.Beim Auto angekommen wurden schon die nächsten Pläne geschmiedet. Wir entschieden, dass wir das Rimpfitschhorn von Täsch aus angehen werden, denn es macht keinen Sinn über den Sattel wider bis zur Hütte abzusteigen.
Ein wenig später äußerte Markus in einer Randbemerkung, wir könnten doch das Zelt nehmen und morgen soweit aufsteigen wie es uns möglich ist …?!
Brillante Idee, das wurde auch gleich in die Tat umgesetzt, nicht ganz so früh aufstehen, das Zelt noch auf den Rucksack schnallen und dann ging‘s auch schon los.

Vorbereitung für Nepal
12. - 19.08.2017

Über die Flu bis kurz vor dem ersten Gipfelaufschwung auf knapp 3650m stiegen wir auf, ehe wir uns entschieden unser Nachtlager an einer perfekten Stelle zwischen den Steinen zu errichten. Am Abend nach ausgiebigem Nachtmahl fing es dann doch noch zu Gewittern an und zu allem Überfluss kam auch noch Graupelschauer und Schneefall dazu, das versprach spannende Bedingungen.
Tags darauf hatten wir mit leichtem Gepäck nur noch 600 Höhenmeter bis zum Gipfel zurück zu legen. Leichte aber sehr schöne Kletterei und die Bedingungen waren trotz der Nächtlichen Wettereskapaden sehr gut.
Nach knapp unter zwei Stunden Aufstieg standen wir am steil aufragenden und ausgesetzten Gipfel des Rimpfitschhorns. Lange konnten wir uns nicht aufhalten, der kleine und sehr schmale Gipfel ließ es nicht zu, dass mehrere Seilschaften Platz fanden, so entschlossen wir uns nach ein paar Minuten gleich wieder den Abstieg anzutreten.
Auch hatten wir noch im Gedanken, dass wir unser Lager abbauen müssen und den langen Weg bis zu unserem Ausgangpunkt noch vor uns hatten.
Beim Abstieg wählten wir dann eine wilde etwas eigenwillige Linie, quer über einen Gletscher bis zu einem Schotterkopf an dessen Ende und dann über die schuttbedeckten Platten welche vom Gletscher seit Jahrtausenden geschliffen wurden.
War gar nicht so einfach, aber OK.

Nach fast sechs Stunden Abstieg endlich am Auto, musste ich noch schnell meinen Paragleiter auspacken und ein kleines Flügerl nach Täsch machen, um mein Gewissen und den inneren Seelenfrieden wieder herzustellen.
Denn auch am Ripfitschhorn knapp unter dem Gipfel war ein perfektes Plateau zum Starten gewesen …

 

Am selbigen Tag trafen wir uns dann auch mit Tamara und entschieden uns für die andere Seite der Schweizeralpen.
Auf zur Belalp um ab Egger auf die Oberaletschhütte aufzusteigen. Die vorgeschlagenen sieben Stunden Zustieg kamen uns wohl ein wenig lange vor oder vielleicht verging die Zeit einfach so schnell, da sich der Zustieg als sehr kurzweiliger und erlebnisreicher zeigte und auch schon wieder einen Vorgeschmack auf Nepal gab.
Nach ca. viereinhalb Stunden an der Hütte angekommen, wurden wir sehr herzlich begrüßt und auch gleich mit Informationen zum Aufstieg auf den kältesten aller 4000der versorgt.

Seit Tagen schaffte es keine Seilschaft mehr auf den Gipfel, jedoch seien wir nicht die einzigen die es Morgen versuchen wollen.

Da Tamara und ich die Paragleiter mit hatten und Markus keine extreme Kletterei machen wollte, entschied er sich für eine Wanderung auf einen der Gipfel bei der Oberaletschalpe und sparte sich somit einen schwierigen und unguten Aufstieg auf das Aletschhorn.
Nachhinein betrachtet war das wohl eine sehr gute Entscheidung, der Aufstieg ging mit einen Abstieg von der Hütte los, ging auf einen mit Granitbrocken bedeckten Gletscher weiter und endete in einer anstrengenden Blockgratkletterei welche zum Schluss in einer steilen Firnflanke endete und letztlich sagenhafte sieben Stunden dauerte.
Die zweite Seilschaft kehrte bereits am Grateinstieg nach dem zerklüfteten Gletscher um…,
in diesem Moment war ich heilfroh, dass das Wetter so gut war, der prognostizierte Wind von 30 bis fast 40Km/h durch die bereits aktive Thermik abgeblockt wurde Markus durch seinen Verzicht auf den Gipfel, uns einen unvergesslichen Flug vom Aletschhorn ermöglichte.

Treffpunkt McDonalts…,
3500 Höhenmeter Differenz sind es zwischen dem 4193m hohem Gipfel und Brig im Tal.
30 Minuten und eine Wegstrecke von 20km später landete ich nach einem atemberaubenden Flug über gewaltigen Gletscher und Täler vorbei an den spitzen Fusshörnern, hinweg über die Oberaletschhütte. Nur wenige Minuten später kam auch schon die Nachricht von Tamara, dass sie sicher gelandet ist.

Am nächsten Tag, gingen wir dann auf die Riederalp um in der Aletscharena ein wenig zu fliegen. Leider traf die herannahende Kaltfront einen ganzen Tag zu früh ein und es war uns nicht möglich wenigstens von den Hochpässen einen Abgleiter zu machen.

Da die Zeit ausging, blieb uns nichts anderes übrig der Kaltfront hinterherzufahren und bei strömenden Regen die Heimfahrt anzutreten.
Aber immerhin konnten wir drei Gipfel erklimmen und hatten ein paar schöne und aufregende Stunden in der Luft.

Nun hoffe ich, dass es uns in Nepal ähnlich gut ergeht und wir unsere Pläne alle abschließen könne.
Bleibt gespannt, bis bald …

Best Gerald

Die 360° Panorama gibt's auf Facebook anzusehen...

Viel Spaß dabei ....

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