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Hike & Fly 4000
15. - 16.08.2016

Mont Blanc Part-2

„by fair means“
Da wir ja Alpinisten sind und das puristische Bergsteigen bevorzugen, brechen wir um 4 Uhr am nächsten Morgen von Courmayeur auf und nehmen die ersten 2500 Höhenmeter bis auf die Cosmiquehütte in Angriff.
Der Weg ist logisch und schön zu gehen und in der Dämmerung erkennen wir schon unser erstes Teilziel.
Point to Helbronner auf 3.462 m von hier aus sind es dann nur noch um die 4 Kilometer und ein paar Höhenmeter im Ab – und Aufstieg bis zur Hütte auf 3613m.
Zu Mittag angekommen, haben wir noch genügend Zeit um uns die Aufstiegsspur über den Mont Blanc Tacul aus der Ferne zu mustern.
Eine gewaltige eisbedeckte Flanke 40° steil und 700 Höhenmeter lang gilt es noch im Dunkeln zu überwinden.
Wer zeitig weggeht kommt am Gipfel des Mont Maudit noch bei Sonnenaufgang an.
Danach hat man nur noch einen kleinen Abstieg und den Gegenanstieg von 500 Höhenmeter auf das Dach der Alpen zu machen.

Wir sind nicht alleine…
Am frühen Vormittag ist die halbe Tat vollbracht, wir stehen am Mont Blanc in 4810 Meter über dem Meeresspiegel, kurz bevor wir den Gipfel erreichen, bemerken wir, dass wir mit dem Gedanken vom Gipfel zu fliegen nicht alleine sind, 2 weitere Paragleiter haben sich an diesem Tag das gleiche Ziel gesetzt.

Nun kommt die zweite Hälfte der Aktion, vom flachen Gipfel lässt es sich hervorragend nach Osten, Norden und Westen starten, nur die Südseite ist nicht ganz so fein.
Da der Wind dann doch auf Südwest gedreht hat müssen wir eigentlich ins Lee starten, aber bei 4 – 6km/h sollte das nur bedingt Probleme machen.

Nun ja, ein paar Versuche hatten wir schon benötigt, die Luft ist dünn und das Anlaufen dann doch etwas schwerfälliger als sonst, … kurze Berührung mit der Schneedecke und dann ab durch die Mitte, über die gewaltigen Eisabbrüche unterhalb des Gipfels hinweg über den Bossesgrad in Richtung Grand Bosses, über das Vallot - Biwak gleitend werden die Menschen am Grat winzig und schnell gewinnt man Abstand zum Gelände.

Über dem Talboden ist der Abstand dimensionslos groß, man blickt auf gewaltige Gletscherflächen unter sich und neben einem werden die vorher so nieder wirkenden Gipfeln immer gewaltiger.
Ein fast unbeschreibliches Schauspiel, das höchste der Genüsse für einen Gleitschirmpiloten, das muss man einfach erlebt haben:
Und das Tami und ich das bereits im ersten Jahr unseres noch eher kurzen Pilotendaseins erleben dürfen, ist natürlich noch eine doppelte Freude.

Da machen die letzten Meter bis zurück zum Auto auch nichts mehr.
In Courmayeur gelandet, trifft einen fast der Hitzschlag, angezogen wie ein
Micheline – Männchen lande ich fast mitten im Ort, eigentlich ganz in der Nähe der Seilbahn.
Raus aus den Klamotten und gleich mal einen Schluck trinken, packe ich die Sachen schnell in den Rucksack und bin nach 10 Minuten abmarschbereit.
Wer ist wo, wer holt das Auto…
Ich begebe mich mal Richtung Parkplatz von dem wir weggegangen sind, da meldet sich Tami auch schon, sie ist ein wenig weiter draußen gelandet.
Wo bist du, mir is heiß, i mag net Laufen, kannst mich holen…, i muss sterben vor lauter heiß … aber geil woas …
:-) Ja ja, bin ja schon unterwegs, dauert ein wenig …

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